Was tun, wenn Kinder beim Essen nur nörgeln?
„Das mag ich nicht“ oder „Das will ich nicht essen!“ Es gibt kaum Eltern, die diese beiden Sätze nicht kennen. Der Nachwuchs will dieses und jenes nicht essen, nörgelt herum und möchte lieber Pommes und Pizza als Spinat und Karotten. Die Fachwelt hat ein Namen für dieses Verhalten: Neophobie, die Angst vor allem, was neu ist. Aus Sicht der Evolutionsbiologie macht dieses Verhalten der Kinder Sinn. Die Urahnen waren sehr vorsichtig gegenüber allem, was sie nicht kannten, denn es könnte ja giftig sein.
Wie die Eltern tricksen können
Besonders kleine Kinder sind neuen Nahrungsmitteln gegenüber nicht immer aufgeschlossen. Sie haben diese Neophobie von den Ahnen geerbt und sind vorsichtig, wenn etwas Neues auf dem Teller liegt. Aber die Eltern können zu kleinen Tricks greifen, indem sie zum Beispiel kleine Mengen des Essens, das die Kinder bereits kennen, mit dem neuen Essen servieren. So kann die Pizza bei den Paprikaschoten landen und zu den Möhren gibt es einfach ein paar Pommes frites. Anders sieht es aus, wenn das Kind jeden Tag Nudeln mit Ketchup verlangt. Viele Eltern verzweifeln an dieser einseitigen Kost, aber sie sollten darauf vertrauen, dass dem Nachwuchs die Nudeln irgendwann zum Halse heraushängen. Ein ganz bestimmter Mechanismus des Körpers sorgt dafür, dass der anfangs so gute Geschmack verloren geht, wenn immer das Gleiche gegessen wird.
Standhaft bleiben
Es bringt wenig, Kinder zum Essen zu zwingen. Sie reagieren darauf mit noch mehr Trotz und weigern sich erst recht, etwas zu essen. Dieses Verhalten sollten Eltern einfach ignorieren und sie müssen es auch aushalten, wenn Sohn oder Tochter hungrig vom Tisch aufstehen. In diesem Fall ist es wichtig, konsequent zu sein und später auch die Süßigkeiten und die Chips zu verbieten. Wenn die Eltern nachgeben, dann wissen die Kinder: Sie müssen das alberne Gemüse nur stehenlassen, um später Schokolade zu bekommen. Eltern sind Vorbilder für ihre Kinder, auch wenn es ums Essen geht. Wenn die Eltern gesundes Essen verschmähen, folgen die Kinder diesem Beispiel und handeln genauso.
Die Kinder mit einbeziehen
Vielfach empfinden Kinder die Speisepläne als eine Art Diktatur. Einer, in den meisten Fällen die Mutter, bestimmt, was die Familie isst und Widerworte hört die Mama nicht gerne. Wer verhindern will, dass die Kinder nörgelnd über den Tellern sitzen, sollte sie in die Speiseplanung miteinbeziehen und sie ein oder zwei Gerichte vorschlagen lassen.
Bild: @ depositphotos.com / photographee.eu
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