Kinder am Anfang zur Pubertät

Kinder am Anfang zur Pubertät

Kinder am Anfang zur Pubertät

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Die ersten Jahre mit dem Kind sind die schönsten. Der Meinung sind die meisten Eltern. Auch wenn das Kind in jungen Jahren noch viel heult und schreit, ist die Freude über den Nachwuchs doch groß genug, um das Gequengel zu akzeptieren. Aber spätestens wenn sich die ersten Anzeichen der Pubertät bemerkbar machen, fragen sich viele Eltern, ob es das wirklich wert war. Das mag heftig klingen, doch die Zeit, die nicht nur die Kindern, sondern auch die Eltern durchmachen müssen, kann tatsächlich immens an den Nerven zehren. Und das diese Zeit kommen wird, lässt sich nicht vermeiden. Sie lässt sich aber, sobald sie beginnt, für beide Seiten einfacher gestalten.

Warum die Pubertät so schwierig ist

Das Sprichwort, dass Eltern schwierig werden, wenn die Kinder die Pubertät erreichen, kommt nicht von ungefähr. Das hat zweierlei Ursachen: die biologische Ursache ist, dass Eltern im Durchschnitt ihre Kinder so bekommen, dass sie, sobald das Kind im Pubertätsalter ist, in ihren Wechseljahren sind, bzw. an Punkten ihres Lebens stehen, wo sie oftmals ihr eigenes Alter realisieren, wichtige Entscheidungen treffen oder beschließen, ihr Leben sogar noch einmal von Grund auf zu ändern. Es ist die altbekannte Midlife-Crisis. Und die bekommen Eltern, wie Kinder zu spüren. Die psychische Ursache, die natürlich auch von der biologischen bedingt ist, ist die, dass es Eltern schwerfällt, zu akzeptieren, dass die Kleinen nun langsam auch zu Großen werden. Die Kinder entwickeln Selbstbewusstsein, bilden eine eigene starke Meinung aus, hinter der sie stehen und neigen dazu, sich von den Gewohnheiten und Interessen, von den Ansichten und Lebenseinstellungen der Eltern abzuwenden. Das liegt aber nicht daran, dass die Kinder die Eltern nicht mehr respektieren oder gar nicht mehr lieben; es ist vielmehr die natürliche Veranlagung, Grenzen auszutesten, auf neugierige und dabei oftmals provokante Art und Weise das Leben zu erforschen und dabei Altvertrautes (die Ansichten der Eltern) auf die Probe zu stellen. Das ist nichts Schlimmes, kann aber natürlich oft sehr kräftezehrend sein.

Akzeptanz ist das große Stichwort

Am Wichtigsten ist es, dass Eltern nicht durchdrehen. Denn es reicht doch, dass sie den Eindruck haben, die Kindern würden langsam durchdrehen. Auch diese Ansicht sollte verworfen werden. In der Pubertät war jeder einmal schwierig und sollte das immer im Hinterkopf behalten. Das Stichwort, mit dem sowohl die Eltern, als auch die Kinder nicht nur unbeschadet, sondern oft auch mit neugieriger Spannung durch die Pubertät kommen, ist Akzeptanz. Auch wenn die Meinungen komplett auseinander gehen, sollte man zunächst akzeptieren, dass der Andere gerade etwas sagt, was man nicht versteht oder nicht verstehen will. Denn eine Meinung ist nun einmal eine Meinung und jeder Mensch ist verschieden. Wenn man immer gleich widerspricht, riskiert man nicht nur, dass das Kind keine eigenen Ansichten entwickelt und niemals selbstständig wird, man riskiert gleichzeitig auch, festzufahren und selbst nichts mehr über das Leben zu lernen. Viele Eltern merken häufig erst im Nachhinein, dass gerade die Diskussionen mit den Kindern, bei denen unterschiedliche Argumente aufeinandergeprallt sind, auch für sie noch lehrreich sein konnten. Und nicht selten ändern auch Eltern ihre Meinung und merken, dass sie vielleicht jahrelang auf dem Holzweg waren und es die frische Meinung eines jungen Menschen gebraucht hat, um Durchblick zu bekommen.

Gemeinsam etwas erleben

Auch wenn es immer schwieriger wird, in der Pubertät gemeinsam Dinge zu erleben, weil die Kinder es „uncool“ finden, wenn die Eltern dabei sind, sollten Eltern versuchen, hin und wieder Zeit mit ihnen zu verbringen. Eltern sollten sich dabei nach den Bedürfnissen der Kinder richten. Und wenn es gemeinsamen PC-Spielen oder ein Kinoerlebnis ist: man sollte auch Dingen eine Chance geben, die man eigentlich für „doof“ hält. Denn genau sonst laufen Eltern Gefahr, selbst wieder kindisches Verhalten an den Tag zu legen und sich nicht für Neues zu öffnen.

Bild: © Depositphotos.com / luckybusiness

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“David E. ist studierter Germanist und Philosoph, Autor und selbstständiger Texter. Er schreibt zu den verschiedensten Themenbereichen, ist flexibel und gerne bereit, sich in neue Themen einzuarbeiten.

— David E.

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