Übergewicht bei Kindern – was können Eltern unternehmen?

Übergewicht bei Kindern – was können Eltern unternehmen?

Übergewicht bei Kindern – was können Eltern unternehmen?

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Babys, die Fettpölsterchen haben, sind niedlich, aber spätestens mit Beginn der Schulzeit wird Übergewicht bei Kindern zu einem ernsten Problem. Alle Eltern wünschen sich, dass ihr Kind gesund aufwächst, und achten daher auf eine ausgewogene Ernährung. Aber das klappt im oft stressigen und hektischen Familienalltag nicht immer und so ist Übergewicht bei Kindern heute keine Seltenheit mehr. Laut Bundesgesundheitsministerium sind in Deutschland knapp neun Prozent der Kinder und Jugendlichen zwischen drei und 17 Jahren zu dick, 6,3 % gelten sogar als krankhaft übergewichtig, sie sind adipös. Damit ist das Übergewicht bei Kindern seit den 1980er Jahren um mehr als die Hälfte angestiegen.

Übergewicht bei Kindern – was sind die Ursachen?

Die Hauptursache für das Übergewicht bei Kindern ist eine falsche Ernährung, aber auch der Mangel an Bewegung und die veränderten Lebensbedingungen im digitalen Zeitalter sorgen dafür, dass Kinder immer dicker werden. Die Erbanlagen können ebenfalls schuld am Übergewicht sein, allerdings ist die Zahl der Kinder, die genetisch bedingt übergewichtig sind, sehr klein. Nahrung steht heute in jeder Form unbegrenzt zur Verfügung und das Angebot an Fertigprodukten, Süßigkeiten und Fast Food steigt immer weiter an. Dazu kommt, dass viele Eltern heute berufstätig sind und Kinder sich die meiste Zeit des Tages selbst überlassen sind. Es wird seltener frisch gekocht, vielfach aus Zeitmangel und auch das führt letztendlich dann zum Übergewicht bei Kindern.

Sind Diäten der richtige Weg?

Kinderärzte warnen davor, Kinder auf eine radikale Diät zu setzen oder sie hungern zu lassen. Eine Umstellung der Ernährung ist immer der bessere Weg, wenn Kinder abnehmen sollen, auch eine Verhaltens- und Bewegungstherapie kann dabei helfen, effektiv an Gewicht zu verlieren. Frisches Gemüse und Salat gehören nicht eben zu den Lieblingsspeisen von Kindern, aber wenn sie richtig zubereitet und auch entsprechend serviert werden, dann werden auch Kinder daran Geschmack finden. Statt Burger können gegrillte Hähnchen- oder Putenschnitzel auf den Tisch kommen und das bei Kindern so beliebte Weißbrot wird durch Vollkornbrot ersetzt. Immer wieder ein Hit ist frisches, saisonales Obst, das mit in die Frühstücksdose kommt und statt Chips und Salzstangen gibt es knackiges Gemüse mit einem leckeren Dip.

Die Familie sollte mitmachen

Wenn Kinder übergewichtig sind, dann verstehen sie noch nicht, wie dramatisch die gesundheitlichen Spätfolgen sein können. Daher fällt es ihnen schwer, wenn sie alleine die Ernährung umstellen müssen, während der Rest der Familie wie gewohnt isst. Kinderpsychologen empfehlen deshalb, dass die ganze Familie ihre Ernährung umstellt, denn dann fällt es übergewichtigen Kindern leichter, durchzuhalten und sie fühlen sich nicht isoliert. Das Gleiche gilt auch für das Bewegungsprogramm, auch hier sollten alle Mitglieder der Familie aktiv werden und gemeinschaftlich etwas unternehmen. Das spornt an, denn Bewegung ist für die ganze Familie eine tolle Freizeitbeschäftigung. Eltern sollten ihre Kinder fragen, welche Art von Sport infrage kommt und dann vielleicht in einem Verein ein Schnuppertraining vereinbaren.

Naschen ist erlaubt

Ein komplettes Verbot bei Schokolade, Chips oder anderen Süßigkeiten ist immer der falsche Weg, denn bekanntlich macht alles was verboten wird, besonders viel Spaß. Eltern sollten daher von Zeit zu Zeit etwas Süßes erlauben, allerdings sollten es nicht die ganze Tafel Schokolade oder die komplette Tüte Chips sein, ein kleines Schälchen reicht vollkommen aus. Auch wenn die Familie ein Eis essen geht, dann wird wohl keine Mutter und kein Vater es übers Herz bringen, ein Kind mit Übergewicht zusehen zu lassen. Eine kleinere Portion Joghurt- oder Fruchteis schmeckt lecker und hat im Vergleich zum Milchspeiseeis wenig Kalorien.

Wenn Kinder abnehmen sollen oder müssen, dann sollten zwei Ziele immer im Vordergrund stehen: Zum einen sollte der Verbrauch an Kalorien gesteigert werden, während zum anderen die Zufuhr von Kalorien langsam, aber sicher gesenkt wird.

Bild: © Depositphotos.com / londondeposit

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“Ulrike Dietz ist verheiratet, Mutter von zwei Kindern und lebt im Hochsauerland. Die Journalistin und Buchautorin schreibt Artikel zu vielen Themen und bezeichnet sich selbst als flexibel, aufgeschlossen und wissbegierig.

— Ulrike Dietz

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