Mit dem Kind über die Trennung sprechen

Mit dem Kind über die Trennung sprechen

Mit dem Kind über die Trennung sprechen

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Eines Tages ist es soweit: Jahre lang haben zwei Menschen eine glückliche Beziehung oder sogar Ehe geführt und das gemeinsame Kind mit gegenseitiger Liebe und Fürsorge großgezogen und plötzlich bricht die heile Familienwelt zusammen. Die Trennung kann aber nicht nur den Eltern schwerfallen, vor allem kann die Trennung für Kinder auch zur echten Qual werden. Das ist nur verständlich, denn wie soll ein Kind nachvollziehen, dass Mama und Papa nicht mehr zusammen leben wollen und zusammen mit dem Kind spielen und Ausflüge machen. Damit die Trennung für Kinder erträglich und im besten Fall vielleicht sogar nachvollziehbar wird, sollten Eltern einige Dinge beachten.

Wie die Trennung für Kinder verständlich wird

Damit die Trennung für Kinder verständlich wird, ist es zunächst wichtig, dass die Eltern selbst genau wissen und verstehen, warum es an der Zeit ist, über eine Trennung oder Scheidung nachzudenken, bzw. diese anzunehmen und in eine Zukunft ohne den Partner zu starten. Meist ist erst einmal einfach die Liebe weg – aber wie soll ein Kind das verstehen? Die Eltern müssen die Liebe und die Trennung für Kinder nicht genau aufschlüsseln können, keine Frage; das kann niemand und das wird auch von keinem verlangt. Dennoch sollten sich die Eltern gemeinsam mit dem Kind zusammensetzen und auf ungezwungene Art und Weise über die Situation sprechen. Floskeln wie: „Hey, wir müssen mal mit Dir sprechen.“ oder „Mama und Papa haben Dir etwas Wichtiges zu sagen“ sollten natürlich vermieden werden. Sie schüren Angst bei den Kindern, die wohl kaum mit einer guten Nachricht rechnen werden. Vielmehr sollte das Gespräch fast spontan entstehen können, am besten in einer lockeren Atmosphäre, vielleicht sogar im Freien auf einem gemeinsamen Ausflug.

Darf die Trennung für Kinder positiviert werden?

Um die Trennung für Kinder erträglicher zu machen, stellen sich viele Eltern die Frage, wie sie die Schwere und Traurigkeit aus der Situation nehmen. Dafür darf und sollte die Trennung in gewisser Weise positiviert werden. Natürlich sollte man Kinder nicht anlügen. Es muss eindeutig gesagt werden, dass sich einige Dinge nun grundlegend ändern werden. Mama und Papa werden nicht mehr mit dem Kind zusammen unter einem Dach leben. Einer der Beiden hat nun eine eigene Wohnung, ein anderes Haus usw.. Hierbei gilt es dann aber eben die positiven Dinge herauszustellen: Von Zeit zu Zeit bietet eine Trennung für Kinder die Möglichkeit neue Freunde zu finden, einen zweiten Wohnsitz zu haben, wenn Papa oder Mama regelmäßig abwechselnd besucht werden. Darüber hinaus ändert sich ja vielleicht gar nicht so viel. Wenn Eltern sich noch gut verstehen, sollten gemeinsame Unternehmungen weiterhin stattfinden können. Das Kind sollte langsam an die neue Situation gewöhnt werden. Es liegt hier an den Eltern Kompromisse einzugehen.

Mit den Reaktionen der Kinder richtig umgehen

Eltern sollten nicht erwarten, dass die Trennung für Kinder sofort verständlich sein wird. Das erste Gespräch wird sicherlich nicht leicht werden. Neben Unverständnis, Wut, Trauer und Angst, kommen durchaus auch Panik und Hoffnungslosigkeit als Zustände der Kinder auf den Tisch. Das ist manchmal nicht zu vermeiden, denn Kinder haben ihre Emotionen noch viel weniger im Griff, als Erwachsene, bzw. sie lassen ihnen ungefilterter und offener ihren freien Lauf. Eltern müssen ihren Kindern diesen Raum eingestehen und sollten sich nicht zu viele Sorgen machen. Die Trennung ist ein Prozess, den Kinder mit den Eltern zusammen durchleben und verarbeiten müssen.

Oftmals ist die Trennung für Kinder auch ein Anlass für Projektionen; sie verstehen die Situation nicht und beziehen alles auf sich. Sie denken, dass sie Schuld an der Trennung sind. Dafür ist es wichtig, offen und ruhig über alles mit den Kindern zu sprechen. Eltern sollten ehrlich alle Fragen bezüglich der Trennung beantworten. Auch kleinere Kinder, die vielleicht noch nicht alles verstehen, sollten nicht angelogen oder verschont werden. Damit verschlimmert sich die Sache unnötig. Offenheit und Ehrlichkeit, sowie Positivität sind der Schlüssel zu einem angenehmen weiteren Verlauf und dem Aufrechthalten des Familiengefühls.

Bild: © Depositphotos.com / TatyanaGl

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“David E. ist studierter Germanist und Philosoph, Autor und selbstständiger Texter. Er schreibt zu den verschiedensten Themenbereichen, ist flexibel und gerne bereit, sich in neue Themen einzuarbeiten.

— David E.

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