Cybermobbing – ein großes Problem und seine möglichen Folgen

Cybermobbing – ein großes Problem und seine möglichen Folgen

Cybermobbing – ein großes Problem und seine möglichen Folgen

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Das Internet hat viele Vorteile, aber es hat auch Nachteile und zu diesen Nachteilen gehört das sogenannte Cybermobbing. Vor allem bei Kindern und Jugendlichen ist diese Form des Mobbing ein sehr ernstes Thema, denn laut einer Umfrage wurden 13 % der Kinder und Jugendlichen zwischen zehn und 20 Jahren schon einmal online gemobbt. Diese Kinder wurden beleidigt, erniedrigt, beschimpft oder bloßgestellt und die Täter nutzen dafür hauptsächlich Chatdienste per Handy, soziale Netzwerke spielen so gut wie keine Rolle mehr.

Eltern und Lehrer wissen um das Problem

Laut einer Studie sind die meisten Opfer von Mobbing im Netz 14 Jahre alt, aber es gibt auch schon 7-jährige Kinder, die bereits Erfahrungen mit Cybermobbing gemacht haben. Jeder zehnte Lehrer hat regelmäßig mit gemobbten Kindern zu tun und schon jeder zweite Lehrer wurde selbst ein Mobbingopfer. Allerdings sind viele Zahlen nicht unbedingt relevant, denn jeder empfindet Mobbing anders. So zählen auch Beschimpfungen dazu, die aber nicht systematisch stattfinden und es gibt Kinder, die sich bereits gemobbt fühlen, wenn sie nicht zu einer bestimmten Chatgruppe gehören. Als besonders schlimm empfinden Kinder Cybermobbing, wenn sie bedroht oder sogar erpresst werden oder wenn Gerüchte über sie verbreitet werden. Mittlerweile läuft jedes dritte Kind Gefahr, langfristig unter den Folgen des Cybermobbing zu leiden, einige trinken regelmäßig Alkohol, andere nehmen Tabletten. Was aber besonders erschreckend ist, jedes fünfte Kind hat schon einmal über Selbstmord nachgedacht.

Warum ist Cybermobbing so weit verbreitet?

Langeweile nennen viele Kinder als Grund, wenn sie andere Kinder im Internet mobben. Viele sind aber auch davon überzeugt, dass das Opfer es verdient hat. Die Aussage „das ist doch alles gar nicht so schlimm, das machen doch alle“, ist immer wieder zu hören, wenn es um Mobbing unter Kindern geht und manche Kinder brüsten sich sogar damit, wie viel Spaß es ihnen gemacht hat, einen Klassenkameraden zu quälen. Vielfach wissen die Täter aber nicht, was sie ihren Opfern antun, sie können nicht einschätzen, was es für diejenigen bedeutet, wenn sie gemobbt und damit ausgegrenzt werden. Manchmal rächen sich die Täter aber auch an einem Peiniger, indem sie ihn mobben, weil sie sich nicht anders zu helfen wissen. In diesem Fall sind die Täter auch gleichzeitig die Opfer, die selbst Hilfe benötigen. Kommt es zu Mobbing im Internet, dann ist das in den meisten Fällen ein sicheres Zeichen dafür, dass im wirklichen Leben etwas nicht stimmt.

Die Täter werden selten ermittelt

Lehrer und Eltern stehen dem Problem Cybermobbing auch deshalb so hilflos gegenüber, weil die Täter nur in seltenen Fällen ermittelt werden. Diejenigen, die mobben, wissen das und da sie kaum Konsequenzen zu befürchten haben, weil man ihnen nur schlecht etwas nachweisen kann, hören sie nicht auf zu mobben. Lehrer schauen vielfach weg, da sie unsicher sind und selbst wenn die Schüler sie direkt darauf aufmerksam machen, dann haben die Schüler meist mehr verstanden als der Lehrer. Experten sind der Ansicht, dass es heute nicht mehr ausreicht, die Lehrer aufzuklären und fortzubilden, sie müssen vielmehr begleitet werden. Ähnlich verhält es sich auch bei den Eltern, die oft nicht wissen, wie sie ihren Kindern helfen können. Es sind die Kinder, die ihren Eltern das Internet erklären müssen und wenn ein Täter tatsächlich ermittelt wird, dann reagieren die meisten Eltern falsch. Sie nehmen ihrem Kind das Smartphone ab oder verbieten ihm den Computer. Das, was als Strafe gedacht ist, erreicht in der Regel nur das Gegenteil, denn so lernen die Kinder nicht, was es heißt, Verantwortung zu übernehmen.

Viele Schulen denken mittlerweile darüber nach, Schulsozialarbeiter einzustellen, die mit den Kindern, den Opfern wie auch mit den Tätern am Problem Mobbing im Internet arbeiten. Ob diese Maßnahme jedoch wirklich hilft, ist fraglich.

Bild: © Depositphotos.com / HighwayStarz

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“Ulrike Dietz ist verheiratet, Mutter von zwei Kindern und lebt im Hochsauerland. Die Journalistin und Buchautorin schreibt Artikel zu vielen Themen und bezeichnet sich selbst als flexibel, aufgeschlossen und wissbegierig.

— Ulrike Dietz

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