Sechs Tipps, wie Kinder die Angst vor dem Arzt verlieren
Es ist ein wahres Albtraumszenario für alle Mütter: Das Wartezimmer beim Kinderarzt ist brechend voll und der Nachwuchs schreit wie am Spieß, weil er Angst vor dem Arzt hat. Aber auch im Behandlungszimmer geht das Geschrei weiter und spätestens an diesem Punkt sind die meisten Mütter dann endgültig mit ihren Nerven am Ende. Ein Besuch beim Arzt ist für Mutter und Kind purer Stress, ganz besonders groß ist die Angst vor dem Arzt, wenn das Kind schon einmal schlechte Erfahrungen gemacht hat.
Gute Vorbereitung ist alles
Wenn ein Termin beim Arzt ansteht, dann ist gute Vorbereitung der halbe Erfolg. Am Abend vorher sollten schon die Versicherungskarte, der Impfpass sowie das gelbe Untersuchungsheft zurechtgelegt werden und wenn es Fragen an den Arzt gibt, dann sollten Eltern die Fragen auflisten und die Liste zu den nötigen Papieren legen. Das Kind sollte „arztfreundlich“ angezogen werden, das heißt: Schuhe mit Klettverschluss, Kleidung zum Hineinschlüpfen und eine Hose mit Gummiband. Um die Angst vor dem Arzt zu mindern, sollten zudem der Schnuller und das Lieblingskuscheltier unbedingt dabei sein. So fühlt sich der Nachwuchs sicherer und der Arzt kann erst mal das Kuscheltier abhorchen, bevor es zur eigentlichen Untersuchung geht.
Was tun beim Quengeln im Wartezimmer?
Beim Kinderarzt ist das Wartezimmer passend für die kleinen Patienten gut ausgestattet, aber bei anderen Ärzten kommt bei Kindern schnell Panik auf. Hier kann das Lieblingsbilder- oder Geschichtenbuch helfen, die Wartezeit ohne quengeln zu überbrücken. Bei kleinen Kindern ist auch ein buntes und spannendes Spielzeug eine gute Wahl, um die Angst vor dem Arzt zu minimieren.
Vertrauen schaffen mit Bilderbuch und Doktorkoffer
Jeder Mensch fühlt sich besser, wenn er weiß, was auf ihn zukommt und das gilt im besonderen Maße für Kinder, die Angst vor dem Arzt haben. Bilderbücher zum Thema Arzt zeigen, wie der Arbeitsalltag eines Arztes aussieht, und vermitteln so ein Bild von Normalität. Mit dem Doktorkoffer können Kinder nachvollziehen, was der Arzt macht und selbst in die Rolle des Doktors schlüpfen. Die Kuscheltiere werden mit dem Stethoskop abgehorcht und der Teddy bekommt eine Untersuchung mit dem Ohrenspiegel. Mütter sollten die einzelnen Instrumente erklären und das Kind darauf vorbereiten, dass die Spritze, die gerade die Puppe bekommen hat, auch beim echten Doktor zum Einsatz kommt.
Angst vor dem Arzt – so klappt es mit dem Nadelstich
Blutabnahmen gehören zu den Problemfällen bei Arztbesuchen, denn sie können in Stress ausarten. Für Babys und Kleinkinder ist der Einstich nicht ganz so schlimm, ältere Kinder aber sollten abgelenkt werden. Das funktioniert sehr gut mit dem Husten-Trick; dabei wird das Kind ein wenig abgelenkt und dann vom Arzt gebeten, einmal zu husten. Der Arzt oder die Mutter bitten um ein zweites Husten und während das Kind hustet, erfolgt der Einstich. Das Gleiche funktioniert auch mit der Aufforderung, einmal laut zu schreien, was Kinder besonders viel Spaß macht, wenn sie gleich noch mal schreien dürfen.
Ohne Probleme impfen
Die Tipps für die Blutabnahme sind auch beim Impfen zu empfehlen, es gibt jedoch noch andere Dinge, die Mütter beachten sollten. So sollten Kinder immer an einem Vormittag geimpft werden, denn wenn es eine allergische Reaktion auf den Impfstoff gibt, dann ist der Kinderarzt nachmittags in seiner Praxis. Geimpft werden sollte auch nach Möglichkeit nicht an einem Freitag oder vor einem Feiertag, denn falls das Kind die Impfung nicht verträgt, bleibt nur die Notaufnahme des Krankenhauses. Stehen zwei Impfungen auf dem Plan, dann sollte der Arzt mit der Impfung beginnen, die beim Pieksen weniger schmerzt. Wenn es schmerzhaft wird, dann kann ein Kältespray helfen und den Einstich erträglicher machen.
Was Eltern auf keinen Fall tun sollten
Angst vor dem Arzt ist normal, aber manchmal sind Eltern und auch Großeltern selbst daran schuld, wenn das Kind vor dem geplanten Arztbesuch Panik bekommt. Vermeiden sollte man Sprüche wie „du wirst sehen, es ist gar nicht schlimm“, denn daraus leiten Kinder ab, dass es sich um etwas Schlimmes handeln muss. Auch Lügen haben in diesem Fall kurze Beine. Wenn Eltern versprechen, dass es überhaupt nicht wehtut und beim Arzt genau das Gegenteil passiert, dann verlieren Kinder sehr schnell das Vertrauen. Besser ist es, die Wahrheit zu sagen, dass es vielleicht schmerzen könnte, denn dann ist das Kind vorbereitet und sieht die Eltern nicht als Lügner.
Bild: © Depositphotos.com / XiXinXing
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